Am Mittwoch (22.01.2020) sind wir, die Klasse 10b der Hermann-Hesse-Realschule, gemeinsam mit Frau Bulling und Frau Sita nach Stuttgart gefahren. Hier nahmen wir an der alternativen Stadtführung „Im Blickpunkt“ teil.
Grund hierfür war der Bezug zu unserer Prüfungslektüre „No & ich“ von Delphine de Vigan, in welcher unter anderem die Obdachlosigkeit thematisiert wird. Am Stuttgarter Bahnhof trafen wir Herr Schuler, ein Mitarbeiter der Zeitschrift Trott-war, der uns bei einem zweistündigen Stadtspaziergang die sozialen Brennpunkte Stuttgarts zeigte. Auch er lebte 15 Jahre auf der Straße, fünf Jahre davon in Stuttgart. Er führte uns an Plätze, an denen er selbst einige Zeit verbrachte und an Orte, an denen wohnungslose sowie suchtkranke Menschen Hilfe bekommen vorbei. Wichtig war ihm, dass wir immer etwas Abstand halten, da wir die Privatsphäre der Obdachlosen nicht verletzten sollten und wollten. Jeder hörte aufmerksam zu und ließ sich erklären, wie ein Leben auf der Straße ist. Die Erzählungen aus seinem Leben berührten uns sehr und regten zum Nachdenken an. Nun können wir uns deutlich besser in die Personen sowie in die Thematik der Prüfungslektüre hineinversetzen. Zum Schluss hat er uns sogar einer seiner Unterkünfte gezeigt, wo er sich aufgehalten hat als er noch auf der Straße gelebt hat. Ein Platz unter einer Brücke bezeichnete er als sein ehemaliges Wohnzimmer.
Danach verabschiedeten wir uns und fuhren gemeinsam zurück nach Göppingen.